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Freitag 20. Oktober 2000
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Gegen den harten Abstiegsmodus 1. Liga Volleyball: Vier Freiburger Frauenteams starten in die Meisterschaft Die Frauenteams von Freiburg, Marly und St. Antoni/Heitenried spielen wie im Vorjahr in der 1. Liga, und zwar in der Gruppe A. Aufsteiger Murten spielt in der B. Von GUIDO BIELMANN Der diesjährige Modus im 1.-Liga-Volleyball der Frauen ist hart: Die letzten drei jeder Gruppe steigen direkt ab, der viertletzte muss in eine Abstiegsrunde. Grund, die 1. Liga wird von fünf auf vier Gruppen reduziert. Freiburg ist verjüngt Freiburgs 1.-Ligistinnen werden nach wie vor von Anne Mugny trainiert. Die Trainerin spielt ja ausserdem in der NLB-Equipe und wird deshalb im 1.-Liga-Team von Isabelle Mirante und Sandra Maradan assistiert oder vertreten. Mirante kann nach einem Unfall vor zwei Jahren nach wie vor nicht spielen. Vom TV Murten ist Martina Bellmann hinzugekommen und vom TV Tafers (2. Liga) Stéfanie Auderset, welche schon im Vorjahr mit Freiburg trainiert hatte. Beide sind Nachwuchsspielerinnen. Neu ist Nicole Basieux, die Passeuse. Sandra Maradan-Bourguet, die bisherige Passeuse, setzt wegen Schwangerschaft diese Saison aus. Neu ist auch Daniela Steiner im Team, die allerdings mit dem NLB-Team trainiert. Generell ist somit das Team verjüngt worden. «Mehrere Junge müssen jetzt Posten mit Verantwortung übernehmen», sagt Trainerin Anne Mugny. Im Vorjahr hatte Freiburgs 1.-Liga-Team den ersten Rang belegt. «Das war damals überhaupt nicht das Ziel, das war Zufall», hält Anne Mugny fest. Ziel diesmal ist, der Gefahrenzone Abstieg zu entrinnen. Denn diese Saison steigen zwei Teams pro Gruppe direkt ab. Das drittletzte Team muss zudem in eine Abstiegsrunde. «Deshalb wollen wir einen Rang unter den ersten fünf erreichen», hält Anne Mugny fest. St. Antoni/Heitenried: neuer Trainer St. Antoni/Heitenried wurde im Vorjahr interimistisch von Eliane Oberson trainiert. Sie ist jetzt Mutter geworden und deshalb zurückgetreten. Neuer Trainer ist Philippe Schütz, der bisher bei Murten war. Schütz hat den ganzen Sommer mit dem Team durchtrainiert. Zwei Trainings und zusätzlich ein fakultatives, wobei praktisch das ganze Team auch da erschien: «Wir haben viele technische Sachen gemacht, und die Spielerinnen haben rechte Fortschritte gemacht», hält Schütz fest. «Wir haben auch viel Krafttraining gemacht, was für die 1. Liga ungewöhnlich ist. Deshalb haben wir im Angriff viel Power, dadurch können wir die Gegner unter Druck setzen», gibt sich Schütz gewiss. Nach fünf Spielen nicht mehr dabei sein wird die sichere Mittelangreiferin Doris Dietrich (Weltreise). Dann besitzt das Team nur noch Anita Voegeli als gelernte Mittelangreiferin. Das ergibt für Trainer Schütz einen Engpass auf dieser Position. Deshalb setzt er die junge Yvonne Würms dort ein: «Sie ist eigentlich Libero, das hat sie auch in der Schweizer Jugend-Nati gespielt. Ich habe keine andere Wahl, als sie jetzt in der Mitte einzusetzen. St. Antoni/Heitenried war im Vorjahr auf dem fünften Schlussrang. Schütz will jetzt in die Aufstiegsrunde: «Aber ich bin nicht so Freund von Saisonzielen. Aber ich denke, realistisch ist, dass wir im vorderen Drittel mitspielen können.» Marly mit 14-köpfigem Kader Das Frauenteam von Marly-Volley kämpfte im Vorjahr kontinuierlich gegen den Kaderengpass an und musste zuletzt ohne Reservistinnen antreten. In Marly hofft man verständlicherweise nun, dass diese Saison nicht ähnlich unglücklich verlaufen wird. Wie im Vorjahr ist Frédéric Haenni Trainer; er hat ein 14-köpfiges Kader, zu welchem zwei neue Spielerinnen aus Liechtenstein mit 1.-Liga-Erfahrung dazu gekommen sind: Patricia Oehri und Nadine Nigg (beide Vaduz). Dagegen ist die langjährige Marie-Ange Idoux zurückgetreten. Das Team ist jung, besitzt allerdings einiges an Potenzial. Das Team dürfte sich im Laufe der Saison steigern. Murten vorläufig ohne Trainer Die Murtnerinnen sind nach zwei Jahren 2. Liga wieder aufgestiegen. Die Schweizer Volleyball Koryphäe Jean-Pierre Boucherin, einst Trainer bei NLA-Teams, übernahm im August das Murtner Team. Nach seinem ganz unerwarteten Tod vorgestern Mittwochabend steigt Murtens Team ohne Trainer in die Saison. Murten verzeichnete auf die neue Saison hin einige Wechsel im Team. Neu hinzugekommen sind Franziska Zuber vom Juniorinnenteam, Sybille Zenruffinen (Pass) von Münchenbuchsee sowie Sandra Balmer von 2.-Ligist Kerzers. Wieder dabei sind nach einem Jahr Pause Carla Piot (Kreuzbandriss) und Nathalie Ju- fer (Fuss-Bänderriss). Nicht ganz alle Spiele bestreiten wird Franza Piot, welche in Basel als medizi- nische Laborantin ein Praktikum absolviert. Abgetreten ist die routinierte Rosetta Piazza (3. Liga). Nach der Vorbereitung mit Beachvolley und zwei Hallentrainings wöchentlich nach den Sommerferien sind sich die Murtnerinnen bewusst, dass die Saison nicht leicht sein wird. Deshalb heisst das Saisonziel Liga-Erhalt. Erster Gegner am Sonntag ist zuhause Oberdiessbach. Ob das Spiel nach Boucherins Tod allenfalls verschoben wird, stand gestern Abend noch nicht fest. |